Unser Grasmog

 

Unser Grasmog war ein ehemaliger Bundeswehr-Unimog, der zum Expeditionsmobil umgebaut und für Fernreisen aufgerüstet wurde.

Der Um- und Ausbau begann im Sommer 2015 und dauerte bis Sommer 2016, wobei im Grunde bis zum Verkauf 2021 ständig weitere Verbes-serungen angebracht wurden. Die Liste der Aus-rüstungsgegenstände und Fahrgestellverände-rungen folgt weiter unten.

Der Grund für dieses extrem geländegängige Fahrzeug geht im Grunde unsere ganze Wohnmobilgeschichte zurück. Zurück zu zahlreichen Aus-buddelungen, weil sich zweiradgetriebene Wohnmobile festgefahren hatten oder auf rutschigem Terrain nicht mehr weiterkamen. Aus diesem Grund reifte die Einsicht, dass für Wohnmobilisten, die frei und ungeniert stehen wollen, ein Allrad-Fahrzeug ein absolutes Muss sein würde.

Nun bedeutet 'Allrad' nicht automatisch oder notwendigerweise Unimog. Dieser ist im Grunde das obere Ende der Allrad-Skala, von dem es nicht zufälligerweise heißt: Wo ein Unimog durchfährt, kommen andere erst gar nicht hin. Auf dem unteren Ende der Skala liegt beispielsweise der werkseige-ne Sprinter, dem nicht nur das Untersetzungsgetriebe, sondern auch die Achssperren fehlen. Während das Ziel des Unimog das Durchkommen - egal wo - an sich darstellt, geht es für den Sprinter in erster Linie darum, von nassem Wiesen runterzukommen. Nach diesen extremen Unterschieden werden auch die Eigenschaften dieser Fahrzeuge benannt. Während der Unimog ein höchst geländegängiger Ackergaul ist, ist der Sprinter ein komfortables Schlechtwetterfahrzeug für die Straße. Diese Markierung bildete auch für uns die letztendliche Entscheidung. Warum sich diese nach ca. 6 Jahren ein wenig veränderte, soll anhand unseres nächsten Wohnmobils näher betrachtet werden.

Von 1990 an war unser Unimog als Sanitätstransporter bei deutschen Truppen im Kosovo stationiert. Dort wurde er Ende der 1990er Jahre wohl ausgemustert und stand auf Halde bis er von Herrn Dennig von der Firma Atlas 4x4 aufgekauft und zum Expeditionsfahrgestell (Näheres siehe weiter unten) umgebaut und von uns daraufhin zum Aufbau der Ormocar-Kabine in die Pfalz gefahren wurde. Von da ging es zu uns heim, wo das gesamte Fahrzeug (Fahrerhaus und Koffer) von uns dann laubgrün gestrichen wurde, um daraufhin zum Ausbauer der Wohnkabine in die Steiermark gebracht zu werden.

In Dechantskirchen/Steiermark, nahe der ungarischen Grenze, wurde der Wohnkoffer dann im Land-hausstil nach unseren Plänen wohnlich ausgebaut. Wir fuhren mit unseren beiden grünen mobilen Untersätzen dort hin, da wir zu Beginn nicht weiter gebraucht wurden und somit wieder nach Hause zurückfahren mussten.

Der fertige Innenausbau


Der Auf- und Ausbau war rundum gelungen und die Fernreisen konnten beginnen ...

Dank des in das Beifahrertrittbrett integrierte Batteriefach der Starterbatterie konnte der Platz des alten Batteriefachs für den 40l- Gastank verwendet werden. Dieser lag unmittelbar unterhalb der Küche, sodass die Gasleitung zu Herd und Backofen (als einzige Gasverbraucher) sehr kurz gehalten werden konnte. Die Heckgarage (unter Etagenbett und Sitzgruppe) hatte enorme Ausmaße (190 x 220 x 50 cm) und war von beiden Seiten zugänglich. Zusätzlich hatten wir auf dem Dach des Fahrerhauses einen 500l-Dachkoffer, der bequem über die Nato-Luke des Fahrerhausdachs erreichbar war. Hydrau-lische Schwingsitze und eine Fahrerinformationssystem, das alle wesentlichen Daten des Motors anzeigte, trugen zu sowohl zur Bequemlichkeit als auch zur Sicherheit maßgeblich bei. Außerdem hatten wir 6 große LED-Scheinwerfer vorne am Dachträger sowie einen großen Heckstrahler an der Rückwand installiert, die sowohl nach vorne als auch zur Seite und nach hinten die Umgebung in ein gleisendes Licht tauchen konnten.

Da durch das zusätzliche Splitgetriebe sich nicht nur die Höchstgeschwindigkeit auf ca. 110km/h erhöhte, sondern auch der Kraftstoffverbrauch auf der Straße auf unter 20l/100km gedrückt werden konnte, erhöhte sich die Reichweite des Unimogs mit seinen beiden elektrisch umschaltbaren 250l-Dieseltanks auf deutlich über 2000km. Damit konnten wir z.B. problemlos nach Griechenland bis an die Südspitze des Peloponnes und wieder zurück fahren, ohne einen Tankstop einlegen zu müssen.