Weltoffenheit
(Mi, 25 Dez 2024)
von Ulrich Schödlbauer
WELTOFFEN, mit einem großen runden O in der Mitte: In Großbuchstaben steht das Wort über der modernen Einwanderungsgesellschaft, man könnte meinen, es handle sich um das Gegenstück zu Dantes
Höllen-Inschrift Lasciate ogni speranza, voi ch'entrate! Wobei, wie jeder weiß, es gar nicht so einfach ist, alle Hoffnung fahren zu lassen. Im Ernstfall benötigt man dazu die
höllische Assistenz. Die weltoffene Gesellschaft, gäbe es sie ohne Wenn und Aber, wäre eine Gesellschaft ohne Türen, somit auch ohne wirklichen Innenraum und ohne die Hoffnung, es möge an
dieser Stätte besser oder gerechter zugehen als anderswo. Ihr bliebe einzig die Hoffnung, to make the world a better place, wie einst der Wahlkampfslogan des amerikanischen
Präsidentschaftskandidaten und späteren Präsidenten Obama verhieß, zu dessen Amtszeiten dann pünktlich der Drohnenterror perfektioniert wurde. Doch da nirgends so heiß gegessen wie gekocht
wird, sind solche Stätten sehr selten, am ehesten trifft man sie auf dem Papier. Wirkliche Weltoffenheit scheint eher eine Sache des Mehr oder Weniger zu sein, das klug erwogen sein will.
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Wie ist und was bedeutet der Stand russischer Angriffswaffen?
(Thu, 19 Dec 2024)
von Jobst Landgrebe
Neulich haben die Russen eine neuartige Hyperschall-Mittelstreckenrakete, die Oreschnik, auf die Ukraine abgeschossen. Diese Rakete fliegt mit einer Geschwindigkeit von 12300 km/h,
das ist die zehnfache Schallgeschwindikgeit (Mach 10). Die Reichweite dieser Rakete beträgt bis zu 5000 Kilometer. Sie fliegt auf keiner ballistischen Bahn, deren Verlauf man durch Messungen
an zwei Punkten auf der Anflugbahn bestimmen könnte, ist durch ein Radar schlecht erfassbar und extrem schnell (3,4 km pro Sekunde) und daher nicht abfangbar.
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Ist die Union reif für eine Wende?
(Thu, 12 Dec 2024)
Gerd Held
Um den Niedergang von Wirtschaft und Staat in Deutschland zu beenden, genügt es nicht, sich von Rot-Grün zu distanzieren. CDU und CSU müssten sich klar und selbstkritisch von ihrer
eigenen Politik der leichten Auswege verabschieden.
Das abrupte Ende der Ampel-Koalition kann man als Erlösung begrüßen. Aber es gibt auch die Gefahr, dass die jetzige Beschleunigung der Dinge dazu führt, dass die tieferen Probleme des Landes
aus den Augen verloren werden. Es geht um mehr als um die ›Zerstrittenheit‹ einer Regierung. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben in Deutschland schwerwiegende Eingriffe in die
Grundaufstellung von Wirtschaft und Staat stattgefunden, die sich nun als Irrweg erweisen. Mit dieser Aufstellung steuert das Land auf einen fundamentalen Engpass zu.
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Transhumanismus – die Leitideologie unserer Zeit
(Sat, 30 Nov 2024)
von Jobst Landgrebe
Der Transhumanismus als Ideologie ist für alle Gesellschaften der Nordhemisphäre sehr wichtig, weil diese Idee seit dem Beginn der sogenannten COVID-Impfkampagne Ende 2020 in die operative
Massenumsetzung gegangen ist. Denn im Rahmen dieser als Primärprävention vermarkteten Kampagne wurden Milliarden von Menschen einer somatischen Gentherapie unterzogen. Diese ergänzt das
menschliche Genom temporär um ein nichtmenschliches Gen. Dieses Gen, das Spike-Protein des Virus SARS-Cov-2, wird nach der Injektion der Nukleinsäuren in allen Zellen produziert, die von den
Nukleinsäuren durch Transfektion genetisch modifiziert werden. Mit anderen Worten, wir haben gerade eben Milliarden von Menschen gentechnisch manipuliert, was viele Menschen in der
Landwirtschaft unter dem Schlagwort ›Gentechnik‹ bei Tieren und Pflanzen ablehnen. Was hat das mit Transhumanismus zu tun?
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Deutsches Requiem
(Sun, 24 Nov 2024)
von Ulrich Schödlbauer
Die Deutschen … die Deutschen … sie haben sich verrannt, die guten Deutschen, wie nur je in ihrer Geschichte. Jetzt stehen sie an der Schwelle zum großen Krieg gegen Russland … nein nein, sie
stehen nicht, sie stolpern weiter, hektisch und unaufmerksam… Wohin es sie ziehen mag? Die Pharma-Gewinne brechen ein, die Schwerindustrie räumt das Land, die E-Autos stapeln sich in der
Niemandsgasse der verfehlten Erwartungen und die Floskelproduktion läuft auf hohen Touren, die Propaganda propagiert, was das Zeug hält, der Mainstream hält dicht, wie das
Geschäftsmodell es befiehlt, das Land ist sich selbst nicht grün, die Waffenfabriken, wenigstens sie, verdienen sich, wie es heißt, eine goldene Nase. Einige aber stoßen sich gesund
am großen ukrainischen Schlachten, das weitergeht, vorderhand jedenfalls, komme, was da wolle. Auf dem Kriegsschauplatz übertrumpfen sich die Signale. Das tödliche Spiel der
Reichweiten hat begonnen und Taurus, bereit für den Einsatz, wartet auf das Kommando.
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Zwischen Zweifel und Hoffnung am Kap
(Wed, 20 Nov 2024)
von Herbert Ammon
Der afrikanische Kontinent rückt gewöhnlich nur dann ins mediale Interesse, wenn mit Migranten überfüllte Schiffe die süditalienische Küste ansteuern, wenn als Friedensmissionen deklarierte
Militäraktionen von Franzosen und Deutschen in Mali scheitern oder wenn ›Bürgerkriege‹ im Sudan sowie in Äthiopien in neue Hungerkatastrophen münden. Darüber hinaus erscheint der Kontinent
südlich der Sahara – mit wenigen Ausnahmen wie derzeit Ruanda, Botswana oder Sambia – nur als ein Ensemble von Krisenregionen. Selbst in ›postkolonialen‹ akademischen Diskursen kommt Afrika –
aus einseitiger Perspektive – vornehmlich als Objekt der von Gier und Verbrechen getriebenen europäischen Expansion seit der Wende zur Neuzeit vor. Die politisch akuten Zukunftsfragen Afrikas
– obenan die prospektive Bevölkerungsentwicklung von derzeit 1,5 Milliarden auf knapp 2,5 Milliarden Menschen im Jahre 2050
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1342786/umfrage/entwicklung-der-einwohnerzahl-in-afrika/) – bleiben in derlei Betrachtungsweisen weithin ausgeblendet. (Siehe auch Volker
Seitz:https://www.achgut.com/artikel/tabus_warum_in_afrika_wirklich_gehungert_wird).
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Zur Kontinuität westlicher Regierungen nach dem Trump-›Desaster‹
(Mon, 11 Nov 2024)
von Max Ludwig
Es herrscht dieser Tage eine große Aufregung um das gleichzeitige Ende der deutschen Koalition und die erneute Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, nachdem ein trotz
drastischen Niedergangs immer noch mächtiges Land vier Jahre lang von Politikern regiert wurde, die eindeutig im Sinne der Agenda 2030 der UNO ausgerichtet waren.
Während in Deutschland der Bundeskanzler und Teile der Medien der FDP die Schuld am Ende der Koalition zuweisen und bedauern, dass die sogenannte grüne Transformation auf der Basis von neuen
Schulden nicht fortgesetzt werden kann, herrscht angesichts der Wahl Trumps Panik. Dies sei das Ende der Demokratie in Amerika, Trump, der ja bereits im Januar 2021 einen Umsturzversuch
angezettelt habe, werde nun die Säulen der Demokratie einreißen und ähnliches lesen wir. Insgesamt ist die Aufregung groß. Nichts davon ist richtig.
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Die Wahl
(Wed, 06 Nov 2024)
von Ulrich Schödlbauer
1. Nun ist er vermutlich da, der Santa Claus aus Mar-a-Lago, und alle Gutmeinenden fürchten sich, dass es zum Fürchten ist. Und er wandte sein Angesicht zur Linken…
2. Die Medien, ein paar alternative ausgenommen, haben sich so lange geweigert, das Trump-Programm zur Kenntnis zu nehmen, dass sie jetzt alle Flüchtende sind, mit einem verlorenen
Krieg im Gepäck, den sie liebend gern am Wegrand entsorgen würden.
3. Die neue Spaltung Amerikas wird zwischen denen stattfinden, die Trump ›erstaunlich moderate‹ Entscheidungen treffen sehen, und denen, die alles daransetzen werden zu verhindern, dass es
überhaupt zu bedeutsamen Entscheidungen kommt.
4. Die Wähler haben Trump gewählt, weil ihnen nicht nach einer Präsidentin Kamala Harris zumute war. Wie es heißt, hat die Wallstreet grünes Licht gegeben, um die green economy zu
beerdigen, jedenfalls ihre unprofitablen Zweige. Es soll in den USA auch Leute geben, denen der Kreuzzug gegen Russland, hinter dem sich unübersehbar China in Stellung bringt,
unkontrollierbar zu werden scheint. Ob sie hinter den Kulissen Einfluss ausüben, weiß man nicht. Jedenfalls hätten sie einen rationalen Grund gehabt.
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Der Kirow-Mord vor neunzig Jahren
(Mon, 04 Nov 2024)
von Steffen Dietzsch
Am 1. Dezember 1934, einem Samstag, nachmittags gegen halb vier, wurde Sergej Mironowitsch Kirow (*1886) an seinem Dienstplatz, im alten Smolny-Institut in Leningrad, von einem
jungen Komsomolzen, Leonid Nikolajew (*1904), mit einem Nagant-Revolver russ: Наган) in den Rücken geschossen. Kirow war Leningrader Parteichef (seit 1926, als er Sinowjew abgelöst hatte) und
der gegenwärtig neben Stalin populärste Politiker in der Partei; zumal seit Februar 1934, als er auf dem XVII. Parteitag der KPdSU die spontane Sympathie der Mehrheit der Delegierten
einstrich. – Mit diesem Attentat begann, wie wir heute wissen, eine neue Verschärfung im alltagsterroristischen Regierungshandeln in der UdSSR (das erst 1953, nach Stalins Tod, zurückgefahren
wurde).
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Mehr Frieden wagen
(Wed, 30 Oct 2024)
von Josef Mühlbauer
In diesem Beitrag möchte ich eine Lanze für den Frieden, genauer gesagt für die kritische Friedensforschung brechen. Die kritische Friedensforschung trägt aus meiner Sicht zur Stärkung der
Demokratie bei, indem sie die strukturellen Ursachen von Gewalt, Konflikten und sozialer Ungerechtigkeit untersucht. Zudem deckt sie auf, wie diese strukturellen und hierarchisierenden
Mechanismen beseitigt werden können. Demokratie wird hierbei als ein umfassender Prozess betrachtet, der sich nicht nur auf formale Institutionen beschränkt, sondern auch auf sozialer
Gerechtigkeit, Inklusion und aktiver Bürgerbeteiligung basiert. Gerade in Zeiten der multiplen Krise, d.h. der ökologischen, politischen und u.a. wirtschaftlichen Krisen sind friedliche
Lösungen und Alternativen gefragter denn je. Hier sind einige der Wege, die ich aufzeigen möchte, wie kritische Friedensforschung zur Stärkung der Demokratie beitragen kann und einen Beitrag
zu einer nachhaltigeren und sozial gerechteren Gesellschaft leisten kann.
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