Bedingt durch eine länger als geplante Wartezeit im Zusammenhang mit dem Ausbau unseres MB-210D mieteten wir für einen Kurzurlaub nach Venedig ein Hymer-Wohnmobil auf Basis eines Fiat Ducato. Es sollte für uns eine lehr-reiche Entscheidung werden in Fragen mittelgroßer Alkovenmobile.
Abgesehen davon, dass der Motor so schwach war, dass wir - trotz gering-ster Beladung - die alte Brennerstraße auf ital. Seite im zweiten Gang fahren mussten und so zum Verkehrshinder-nis des herbstlichen Rückreiseverkehrs wurden, was ungeahnte Stressfaktoren wachrief, waren Basisfahrzeug und Hymerausbau derart billig und schadenanfällig, dass wir in Zukunft genau hin schauen würden, wo die typischen Schwächen von Wohnmobilen liegen und einen weiten Bogen um jeden Fiat Ducato machten (dies betraf natürlich die Ducato der 1980er Jahre).
Der Innenausbau war zwar ähnlich geräumig wie jener vom Karman, aber die Möbel waren billig verleimt und so schlecht verschraubt, dass Türen und Schubladen während der Fahrt fürchterliche Geräusche machten und man das Gefühl hatte, sie würden jeden Moment auseinander fliegen. Auch der Alkoven war ähnlich große wie der vom Karman, aber man lag viel schlechter, was sowohl an der Alkovenform als auch an der Bettenkonstruktion lag. Die für uns unsinnige räumliche Aufteilung (die Küchenzeile war direkt neben der Eingangstüre) tat ein übriges, um in Zukunft auch solche Kriterien in Augenschein zu nehmen. Sein Baujahr (1986) lag im Grunde in jener Zeit, in der Alkovenmobile erst langsam den Markt eroberten und die Basisfahrzeuge noch die alten, schwächlichen und im Fall von Fiat unzuverlässigen Lieferwagenmotoren besaßen, die zwar ausreichten, um sich in der Stadt das Gemüse oder den Kühlschrank anliefern zu lassen, aber für ein fernreisetaugliches Wohnmobil zu schwach waren.